Vom 28. – 30. Oktober 2015 fand an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster ein Workshop der Mitteleuropäischen Polizeiakademie (MEPA) zum Thema „Foreign Fighters“ statt.
Dieses Thema beherrscht die Schlagzeilen in den Medien zurzeit in besonderer Weise und kann nur in einem grenzüberschreitenden, koordinierten Ansatz der internationalen Staatengemeinschaft gelöst werden. Daher trafen sich polizeiliche Experten und Praktiker aus Österreich, der Schweiz, aus Slowenien, Ungarn, und Deutschland an der DHPol, um das Problem des islamistischen Terrorismus aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. So kann der Islamismus nur begriffen werden, wenn die religiösen Hintergründe verstanden werden. Daher war es sinnvoll und wichtig, in diesem Zusammenhang die theologischen und religionshistorischen Grundlagen des Islamismus, Salafismus und Jihadismus zu thematisieren. Nicht minder wichtig war es, den Teilnehmern des Workshops die Herausforderungen des islamistischen Terrorismus für die praktische Polizeiarbeit vor Augen zu führen. Diese kann nur zum Erfolg geführt werden, wenn alle Sicherheitsbehörden durch umfassende Beteiligung und abgestimmtes Verhalten effektiv gegen islamistische Gefahren vorgehen können. Als Einzelmaßnahmen sind hier zum Beispiel die Verbesserung des Informationsaustausches, landes- oder bundesweite Auswertung von Informationen, eine längerfristige Datenspeicherung oder die Einstellung einer erhöhten Anzahl von Islamwissenschaftlern zu nennen. Besonderes Gewicht sollte der Prävention von Radikalisierungsverläufen beigemessen werden. Prävention kann hierbei nur gelingen, wenn sie als gesamtstaatlicher Ansatz und nicht nur als Aufgabe von Polizei und Sicherheitskräften begriffen wird. Schule und Familien und alle sonstigen Sozialisationsinstanzen sind hier ebenfalls mit einzubeziehen und müssen ihren Beitrag leisten. Angesichts der Bedrohung durch den Islamismus sind alle zur Verfügung stehenden rechtlichen und faktischen Möglichkeiten auszuschöpfen.