28 Teilnehmer aus sechs MEPA-Mitgliedsstaaten besuchten vom 17. bis zum 21. November 2014 das Fachseminar Zielfahndung in Oberhofen am Thunersee. Ihnen konnte ein umfangreiches, durch die Bundeskriminalpolizei ausgearbeitetes Programm geboten werden.
Den Auftakt machte die Einsatzgruppe Zielfahndung mit der Präsentation der Polizeilandschaft Schweiz sowie ihrer eigenen Arbeit anhand einer Falldarstellung. Im Anschluss gab das Bundesamt für Justiz einen Überblick über die Voraussetzungen für die Anordnung der Auslieferungshaft und von Überwachungsmassnahmen sowie die Besonderheiten des schweizerischen Rechts.
Ein Schwerpunkt bildete das Thema Open Source Intelligence OSINT, welches durch Mitarbeiter der Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität KOBIK präsentiert wurde. Die Teilnehmer hatten dabei selber die Gelegenheit, anhand eines Praxisbeispiels Recherchen im Internet zu betreiben.
Weitere Themen waren die sicheren und zielgerichteten Abklärungen von Open Source Informationen im Ermittlungsbereich, die Präsentation eines W-Lan Catchers sowie des Criminal Geographic Profiling. Auch ein Blick in die Kristallkugel durfte nicht fehlen, und so wurde über die zukünftige Informations- und Kommunikationstechnik spekuliert.
Die Teilnehmer nutzten das Seminar nicht nur zu einem regen Informations- und Erfahrungsaustausch untereinander, sondern hielten auch selber Referate über aktuelle und abgeschlossene Fälle in ihrem Land.
Stellvertretend für die Gruppe sei hier das Statement von zwei Teilnehmern wiedergegeben auf die Frage, was ihnen besonders gut am Seminar gefallen hätte:
„Der Erfahrungsaustauch wird die europäische Zielfahndung voran bringen und die Qualitätsaussage und das Qualitätsversprechen „Zielfahndung“ stärken.“
„Der persönliche Kontakt zu den Berufskollegen, die „Netzwerkpflege“, die Kameradschaftspflege, die sehr gute Organisation bzw. die ganzen Rahmenbedingungen.“