Bei der Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) sind 2014 deutlich mehr Verdachtsmeldungen eingegangen als im Vorjahr. Bei 1753 Meldungen beträgt die Zunahme 24 Prozent. Mit über drei Milliarden Schweizer Franken sind die involvierten Beträge weiterhin hoch.
Die MROS erhielt 2014 insgesamt 1753 Verdachtsmeldungen, was dem höchsten Wert seit Bestehen der MROS entspricht. Die bisherige Höchstzahl von 1625 Meldungen aus dem Jahr 2011 wurde um über hundert Meldungen überschritten.
Über 85 Prozent aller Meldungen wurden durch Banken erstattet. Während die Anzahl Meldungen von Banken von 1123 um 33 Prozent auf 1495 stieg, ging jene aus dem übrigen Finanzsektor zurück. Am deutlichsten ist der Rückgang der Meldungen durch Treuhänder oder Vermögensverwalter.
Höhe der gemeldeten Beträge weiter angestiegen
Die Höhe der involvierten Beträge stieg im Berichtsjahr um 12 Prozent auf über 3,3 Milliarden Franken. Eine Meldung überschritt die Schwelle von 200 Millionen Franken, während sechs weitere Meldungen Beträge von über 75 Millionen Franken betrafen. Zusammen tragen diese sieben Meldungen zu rund einem Drittel der gemeldeten Gesamtsumme bei.
Die Summe der involvierten Beträge im Zusammenhang mit Meldungen, die an Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet wurden, ist mit der Zahl aus dem Vorjahr vergleichbar (2,85 gegenüber 2,8 Milliarden Franken 2013).
Vortaten: Mutmassliche Bestechungshandlungen verdoppelt
Im Berichtsjahr hat sich die Anzahl Meldungen, in denen mutmaßliche Bestechungshandlungen als Vortaten aufgeführt wurden, mehr als verdoppelt. Dies geht auf einen grossen und komplexen Fall zurück, in dessen Zusammenhang mehr als 50 Meldungen erstattet wurden. Dieser Fall wurde den Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet.
Wie in früheren Berichtsjahren war 2014 wiederum Betrug die häufigste Vortat zur Geldwäscherei. Die Zahl der einschlägigen Meldungen stieg im Vergleich zum Vorjahr (448 gegenüber 373 im Jahr 2013). Meldungen im Zusammenhang mit Phishing, d.h. dem betrügerischen Mißbrauch einer IT-Anlage, sind konstant hoch geblieben.
Im Berichtsjahr wurden neun Meldungen wegen Verdachts auf Terrorismusfinanzierung eingereicht. Die Situation bleibt somit gegenüber dem Vorjahr vergleichbar. Anders als 2013, als die 33 Meldungen acht Einzelfälle betrafen, waren im Berichtsjahr alle neun Meldungen Einzelfallmeldungen.
Der Bericht ist zu finden unter:
https://www.fedpol.admin.ch/dam/data/fedpol/kriminalitaet/geldwaescherei/jabe/jb-mros-2014-d.pdf