Bei der Bekämpfung der Schwerstkriminalität standen 2013 vor allem Korruptions- und Geldwäschereidelikte im Vordergrund. Der Jahresbericht 2013 des Bundesamtes für Polizei (fedpol) zeigt auf, dass der Schweizer Finanzplatz für diese Deliktformen nach wie vor anfällig ist.
Nach Ermittlungen der Bundeskriminalpolizei (BKP) unter der Leitung der Bundesanwaltschaft (BA) wurde 2013 einer der bisher grössten Fälle von Wirtschaftskriminalität und Geldwäscherei vor dem Bundesstrafgericht verhandelt. Im Fokus stand die Privatisierung eines tschechischen Energieunternehmens. Die sechs Angeklagten wurden unter anderem wegen qualifizierter Geldwäscherei zu mehrjährigen Freiheitsstrafen und/oder bedingten Geldstrafen verurteilt.
Grosse Fälle von Wirtschaftskriminalität weisen häufig komplexe, internationale Verflechtungen auf. Solche Verbindungen erschweren die Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden. Die notwendigen Informationen müssen auf dem Rechtshilfeweg eingeholt werden. Dieser oft langwierige Prozess wird zusätzlich durch Sprachbarrieren und unterschiedliche Rechtssysteme kompliziert. Die Verfahrensbeispiele im Jahresbericht zeigen auf, dass die Schweiz ihre internationale Verantwortung bei der Strafverfolgung trotz diesen Schwierigkeiten wahrnimmt und auch Fälle von Wirtschaftskriminalität aufdeckt, die nicht in erster Linie unser Land betreffen. Die Schweiz macht damit deutlich, dass sie dem Missbrauch ihres Finanzplatzes konsequent entgegenwirkt.
Koordinationsaufgaben verstärkt
Die Bundeskriminalpolizei hat im Berichtsjahr ihre Koordinationsaufgaben weiter verstärkt. Mit koordinierten Aktionen konnte sie zusammen mit ausländischen und kantonalen Strafverfolgungsbehörden bei grenzüberschreitend agierenden Gruppierungen empfindliche Rückschläge zufügen.
Die BKP ist als kriminalpolizeiliche Zentralstelle beispielweise Ansprechpartnerin für die polizeilichen Sachbearbeiter der Kantone in den sogenannten "Enkeltrick"- Betrugsfällen. Sie stellt den kriminalpolizeilichen Schriftverkehr mit dem In- und Ausland sicher und koordiniert eine polizeiinterne Kommunikationsplattform auf nationaler Ebene. Sie koordiniert im Rahmen des Projekts AJR (Armed Jewellery Robberies) bei Raubüberfällen und Blitzeinbrüchen in Juweliergeschäften in der Schweiz und stellt die gesammelten und ausgewerteten Informationen allen betroffenen Ermittlungsbehörden im In- und Ausland zur Verfügung.
Der Jahresbericht und die Statistiken dazu sind im Internet publiziert:
http://www.fedpol.admin.ch/content/dam/data/sicherheit/jb/jabe-2013-d.pdf
http://www.fedpol.admin.ch/content/dam/data/sicherheit/jb/jabe-2013-stat-d.pdf