Der 23. Halbjahresbericht der schweizerischen Melde- und Analysestelle Informationssicherung (MELANI) zeigt die wichtigsten Cyber-Vorfälle der ersten Jahreshälfte 2016 national und international auf. Der Bericht widmet sich im Schwerpunktthema den vermehrten Angriffen durch Cyber-Erpressung. Ausserdem stehen verschiedene Datenabflüsse im Fokus.
Seit Januar 2016 stellt MELANI eine markante Zunahme von Cyber-Angriffen fest, die von erpresserischen Forderungen begleitet sind. Ziel dieser Angriffe ist, die Daten für die Opfer unbrauchbar zu machen. Dies geschieht meist durch das Verschlüsseln der Daten mittels Trojaner oder durch Überlastung des Servers durch mutwillige Angriffe, sogenannte DDoS-Angriffe. Anschliessend wird vom Opfer die Bezahlung eines Lösegeldes gefordert. Im Visier der Angreifer stehen diejenigen Daten oder Systeme, die für eine Privatperson oder ein Unternehmen einen Wert haben und wichtig genug sind, dass die Opfer bereit sind zu bezahlen. Im Halbjahresbericht wird die Strategie aufgezeigt, die hinter diesen Angriffen steht, wie man sich verhalten soll, wenn man betroffen ist, und wie man vorbeugen kann.
Im ersten Halbjahr 2016 wurden MELANI 6000 gehackte E-Mail- und Passwortkombinationen zugespielt. Diese Konten hätten für illegale Zwecke wie beispielsweise Betrügereien oder Erpressung missbraucht werden können, sofern das Passwort vom Inhaber nicht umgehend geändert wurde. Um allfällige Opfer zu unterstützen, publizierte MELANI ein Online-Tool, mit dem sich überprüfen liess, ob die eigene E-Mail-Adresse betroffen war.
Halbjahresbericht 1/2016 MELANI