Am 19. Mai 2017 wurde im Innenministerium von Ungarn im Rahmen einer Abschlussfeier mit Urkundenverleihung der 25. MEPA-Hauptkurs 2017 zur Vorbeugung und Bekämpfung von international relevanter Kriminalität abgeschlossen. An dieser Abschlussveranstaltung nahmen hochrangige Gäste aus dem In- und Ausland teil.
Die aus den sieben MEPA-Mitgliedsländern stammenden 26 polizeilichen Praktiker hatten zwischen 03. April und 19. Mai 2017 die Möglichkeit, an dieser MEPA-Fortbildung an sieben Standorten – Budenheim (D), Prag (CZ), Wien (A), Biel (CH), Bratislava (SK), Ljubljana (SLO) und Budapest (H) - teilzunehmen.
Im Zentrum dieser Weiterbildung stand die Vermittlung und die Vertiefung von Ermittlungs- und Bekämpfungsstrategien im Bereich der grenzüberschreitenden / internationalen kriminalpolizeilichen sowie die damit verbundene Erweiterung und Verbesserung der regionalen polizeilichen Zusammenarbeit.
Während des Kurses wurde von den Teilnehmern eine Fallstudie bearbeitet und zu diesem Thema eine schriftliche Abschlussarbeit verfasst. Die Grundlage dieser schriftlichen Arbeit war ein operativer grenzüberschreitender Ermittlungsfall im Bereich Eigentumskriminalität mit Beteiligung der sieben MEPA-Länder. Die Kursteilnehmer hatten in drei Gruppen die Aufgabe, mit grenzüberschreitenden Ermittlungen auf der Grundlage dieses Falls einen JIT-Vertrag (Joint Investigation Team) auszuarbeiten. In den Gruppen wurden die operativen, taktischen und technischen sowie die polizeilichen und strafprozessualen Möglichkeiten im Hinblick auf ein JIT erarbeitet.
Das von den Kursteilnehmern erstellte Ermittlungskonzept „JIT-Goldfinger" wurde im Rahmen der Abschlussfeier vor einem internationalen Gremium präsentiert.
Das schriftliche Ergebnis des Workshops umfasst mehr als 100 Seiten und wird in den MEPA-Ländern allen Ermittlungsbeamten zur Verfügung gestellt, wodurch auch jene Polizisten, die nicht am Kurs teilnahmen, von den Ergebnissen profitieren können. Zusätzlich wird dieses Ermittlungskonzept im Insider auf der MEPA-Homepage zum Download angeboten.
Herr Generalmajor Robert Strondl, Leiter der Abteilung Einsatzangelegenheiten im Bundesministerium für Inneres in Österreich, erwähnte bei seiner Festrede den Stellenwert der MEPA als Fortbildungsinstitution bei der internationalen polizeilichen Zusammenarbeit.
Die Kursrepräsentanten Ágnes Nagy und Manfred Hänßler bedankten sich bei allen Verantwortlichen der MEPA für die Durchführung dieses Kurses.
Herrn Brigadegeneral Dr. Sándor Töreki, stellvertretender Landespolizeipräsident für die Kriminalpolizei in Ungarn und auch Vorstand der MEPA in Ungarn, überreichte den Kursteilnehmern die Urkunden für die erfolgreiche Absolvierung des 25. MEPA-Hauptkurses 2017.
Im Rahmen der Abschlussveranstaltung fand im Zentrum für Internationale Fortbildung (NOK) eine Sitzung der Kripo-Chefs der sieben MEPA-Länder statt, wo der Nutzen und Mehrwert der MEPA als vorhandene Institution sowie die Möglichkeit für die Bewältigung der neuen kriminalpolizeilichen Herausforderungen besprochen wurden. Gleichzeitig wurde die Zusammenarbeit dieser Länder bei einem JIT-Verfahren besprochen.