MEPA-Aktivitäten 2020
Die Aktivitäten der Mitteleuropäischen Polizeiakademie für das Jahr 2020 konnten fertig gestellt werden.
Sie wurden in der Sitzung des MEPA-Kuratoriums vom 11. bis 13. Juni 2019 festgelegt.
Die im Aktivitäten Katalog 2020 angeführten MEPA-Fortbildungen wurden vom MEPA-Vorstand bei seiner Sitzung am 10. Oktober 2019 in Wien beschlossen.
Es wird im Jahr 2020 wieder den siebenwöchigen MEPA-Hauptkurs „Vorbeugung und Bekämpfung von international relevanter Kriminalität" sowie den vierwöchigen MEPA-Spezialkurs „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei Ausgleichsmaßnahmen sowie bei grenzpolizeilichen Aufgaben" geben. Fachseminare zu kriminal- und grenzpolizeilichen Themen werden ebenfalls durchgeführt.
Das Zentrale Koordinationsbüro ersucht sowohl die Entscheidungsträger als auch alle sonst Verantwortlichen in den MEPA-Mitgliedsländern um tatkräftige Unterstützung bei der Realisierung sämtlicher MEPA-Aktivitäten.
Hier der Link zum Jahresüberblick 2020 trainingoffer
Die MEPA organisierte eine Hospitation in der Ukraine
Vom 22. bis 26. Oktober 2019 hospitierte ein österreichischer Tatortfotograf bei einem von der European Union Advisory Mission (EUAM) organisierten Workshop in Lemberg (Ukraine).
Die Hospitation diente der Intensivierung der Zusammenarbeit und des Erfahrungsaustausches in Belangen der Tatortfotografie.
Insgesamt nahmen 28 ukrainische Tatortermittler bei diesem Workshop teil und bekamen einen Einblick in die technischen Nuancen einer SLR Digital Kamera und sämtlicher einschlägigen Techniken, die von österreichischen Tatortfotografen angewandt werden.
Engagement, Eigenverantwortung und Verantwortungsbewusstsein bei der Tatortfotografie wurden heraus gearbeitet und der praktische Mehrwert eines solchen Erfahrungsaustausches wurden als sehr hoch bewertet. Bei zahlreichen praktischen Übungen konnte das Wissen über Tatortfotografie durch intensiven Erfahrungsaustausch vertieft und erweitert werden.
MEPA-Fachjournal 02 2019
Zum Thema "Technische Hilfsmittel bei der Grenzüberwachung" wurde das MEPA-Fachjournal Ausgabe 02 2019 publiziert.
Druckexemplare werden von den Nationalen Verbindungsstellen oder vom Zentralen Koordinationsbüro der MEPA auf Anfrage an Polizeidienststellen oder Polizeibediensteten versendet.
25. MEPA Spezialkurs – Eine Erfolgsgeschichte
Am 11. Oktober 2019 feierten die Absolventinnen und Absolventen des 25. MEPA-Spezialkurses 2019 in Wien in der Sicherheitsakademie im Bundesministerium Inneres den Abschluss ihrer Fortbildung. Neben dem Innenminister aus Österreich, Dr. Wolfgang Peschorn, nahm auch der ungarische Staatsekretär für öffentliche Verwaltung im ungarischen Innenministerium, Dr. Laszlo Felkai, an der Jubiläums-Veranstaltung in Wien teil.
„MEPA ist eine Erfolgsgeschichte, die zeigt, wie wichtig die gemeinsame Arbeit und vor allem die gemeinsame Ausbildung über Grenzen hinweg sind. Nicht nur unsere Probleme sind ähnlich, auch unser Ziel muss ein gemeinsames sein: Das Ziel einer sicheren Heimat für alle Europäerinnen und Europäer", sagte Innenminister Wolfgang Peschorn am 11. Oktober 2019 bei der feierlichen Jubiläums-Dekretverleihung an die Absolventinnen und Absolventen des 25. MEPA-Spezialkurses in Wien. Der ungarische Staatssekretär erwähnte in seiner Festrede die Wichtigkeit der MEPA mit ihren Fortbildungsmaßnahmen: „Ein ausgezeichnetes Instrument der internationalen polizeilichen Zusammenarbeit ist die Reihe von Bildungsmaßnahmen nämlich gemeinsame Veranstaltungen in diesem Bereich zu organisieren".
Der jährlich im Herbst stattfindende vierwöchige Spezialkurs mit 24 Teilnehmerinnen und Teilnehmer findet an wechselnden Standorten in den Mitgliedsländern statt und bietet eine praxisorientierte Fortbildung auf hohem Niveau zu dem zentralen Thema „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei Ausgleichsmaßnahmen sowie bei grenzpolizeilichen Aufgaben".
Die Mitteleuropäische Polizeiakademie kann auf eine erfolgreiche Vergangenheit zurückblicken. Schon 1991 arbeiteten die ungarischen und österreichischen Polizeibehörden zusammen, um eine gemeinsame, zielorientierte Ausbildung von Polizeiführungsorganen zu schaffen. 1993 entstand daraus, durch eine multilaterale Vereinbarung, die selbständig funktionierende Mitteleuropäische Polizeiakademie. Immer mehr Staaten sahen den großen Mehrwert in der gemeinsamen Weiterbildung und beteiligten sich daran. Hintergrund dazu waren politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und technologische Entwicklungen, die zur rasanten Zunahme internationaler, transnationaler (Schwerst-) Kriminalität in Europa führten, die häufig im Kontext mit der Organisierten Kriminalität (OK) steht.
Am 22. Mai 2001 schließlich unterzeichneten die zuständigen Minister von Deutschland, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Österreich eine gemeinsame Erklärung, womit die Kooperation eine gesicherte Basis fand. Insgesamt haben 550 Polizistinnen und Polizisten aus den sieben MEPA-Ländern in den vergangenen 25 Jahren den MEPA-Spezialkurs abgeschlossen.
Der in diesem Jahr zu bearbeitende Workshop befasste sich mit der „Digitalisierung in der Polizeiarbeit", deren Ergebnisse die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 25. MEPA-Spezialkurses 2019 vor einem Expertenpublikum vor den Dekret-Übergaben in der Marokkanerkaserne im Festsaal präsentieren. Auch dieses Thema zeigt die Aktualität, die die MEPA über 25 Jahre in dieser Fortbildungsveranstaltung anbietet.
Nachfolgeseminar für die OC-Kursabsolventen der Jahre 2015 und 2016 in Budapest
Im Zentrum für internationale Fortbildungen (NOK - ZIF) hatten insgesamt 18 Teilnehmer, Absolventen der beiden MEPA-OC-Kurse aus Österreich, Deutschland, der Slowakei, der Schweiz, Slowenien und Ungarn, die Möglichkeit, sich zwischen dem 17.-20. September 2019 in Budapest erneut zu treffen.
Die OC-Kurse sind die englischsprachige Version der gutbewährten MEPA-Hauptkurse, die unter finanziellen Förderung der Kommission der Europäischen Union zustande gekommen sind. Durch sie bat sich die Möglichkeit zur Teilnahme am Hauptkurs auch für die Englisch sprechenden Polizeibeamten.
Die Veranstaltung wurde von der stellvertretenden Direktorin des Fortbildungszentrums, von Frau Oberst Emese Horváczy eröffnet.
Zielsetzungen des Seminars waren in erster Linie die Aktualisierung des Wissens- und Informationsstandes bezüglich OK-relevanter Straftaten, das Kennenlernen der neuen täterspezifischen Elemente und speziellen Begehungsformen, sowie Aufzeigen von neuen Mitteln und Methoden bei der Verfolgung und Prävention von OK.
Eines der wichtigsten Ziele des Seminars waren laut Motto der MEPA natürlich der Austausch von Erfahrungen und Erkenntnissen aus der Praxis und die Erfrischung der Fremdsprachenkenntnisse der Teilnehmer.
Während der insgesamt drei Arbeitstagen hörten sich die Teilnehmer in einer sehr guten Seminaratmosphäre die Vorträge der Referenten – die meistens selbst die Teilnehmer des Seminars, also Kursabsolventen waren – über die Herausforderungen der Kriminalitätsbekämpfung, die internationale kriminalpolizeiliche Zusammenarbeit und die damit zusammenhängenden Aufgaben und Lösungsmöglichkeiten an.
Das Themenspektrum war besonders breit und die Teilnehmer lernten neue Phänomene und Begehungsformen der Kriminalität kennen. Besonders spannend waren die Vorträge über die „super recogniser", über Menschenhandels- und Korruptionsfälle, sowie der Besuch bei der Ungarischen Banknotendruckerei.
In ihren Erfahrungsberichten argumentierten die Teilnehmer dafür, dass Alumni-Veranstaltungen auch in der Zukunft gehalten werden sollten, da das Netzwerk der Kursabsolventen als eine besonders gute und effiziente Form der internationalen kriminalpolizeilichen Zusammenarbeit gilt.
Fachseminar Cyberkriminalität
Das Innenministerium der Tschechischen Republik, hat in Kooperation mit der Nationalen Zentrale der Bekämpfung der organisierten Kriminalität der Polizei der Tschechischen Republik, im Zeitraum von 24. bis 27. Juni 2019 in der Polizeischule Prag – Hrdlořezy das internationale MEPA Fachseminar Cyberkriminalität veranstaltet.
Während der vier Seminartage kam es zwischen den Referenten und den Seminarteilnehmern zum Austausch von bisherigen Erfahrungen auf dem Gebiet der Cyberkriminalität. Es wurden Präventionsansätze und Bekämpfungsstrategien in diesem Deliktsbereich erörtert und spezielle Ermittlungsmethoden besprochen.
Von den Experten gab es Vorträge zu Ermittlungsansätzen sowie Lösungsvorschlägen bei der länderübergreifenden Zusammenarbeit im Bereich der Bekämpfung von Cyberkriminalität. Von den Seminarteilnehmern wurden aktuelle Ermittlungsverfahren an Hand praktischer Beispiele aus den einzelnen MEPA-Ländern vorgestellt.
Insgesamt nahmen 26 Seminarteilnehmer aus der Tschechischen Republik, Slowakei, Österreich, Slowenien, Ungarn und Deutschland an dieser MEPA-Fortbildung teil. Sie hatten auch die Möglichkeit, das Arbeitsleben in der Polizeischule Prag - Hrdlořezy kennenzulernen und neue berufliche sowie kollegiale Kontakte zu schließen.
MEPA-Kursleiterkonferenz für den 28. MEPA-Hauptkurs 2020
Vom 06.-08.08.2019 wurde in Bayern in Ainring im dortigen Fortbildungsinstitut der bayerischen Polizei die Kursleiterkonferenz für den 28. MEPA-Hauptkurs 2020 abgehalten. Die Kursleiterkonferenz wurde vom Leiter des Fortbildungsinstituts der Bayerischen Polizei Johann-Peter Holzner eröffnet. Der Institutsleiter betonte bei der Eröffnung die Bedeutung der MEPA in Europa in Zusammenhang mit internationaler polizeilicher Kooperation. Johann-Peter Holzer gilt seit Jahren als Förderer und Unterstützer der MEPA und ist selbst immer wieder Gast bei MEPA-Veranstaltungen.
Die Kursleiter und polizeilichen Experten aus den 7 MEPA-Ländern diskutieren und organsierten den zukünftigen Ablauf für den im Jahr 2020 in den MEPA-Ländern stattfindenden 28. MEPA-Hauptkurs zur Vorbeugung und Bekämpfung von international relevanter Kriminalität. Gleichzeitig wurden die Inhalte für diesen Kurs festgelegt, die ganz im Zeichen der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität stehen.
Der MEPA-Hauptkurs wird 7 Wochen dauern und insgesamt für 26 Teilnehmer Platz bieten. Die Teilnehmer werden aus den 7 MEPA-Ländern entsandt werden. Die Kursdauer von 7 Wochen bedingt, dass in allen MEPA-Ländern eine Kurswoche abgehalten wird. Die letzte Woche wird Ungarn organisieren, wo auch der feierliche Abschluss des Kurses gefeiert werden wird.
Der Kurs wird am 17. Februar 2020 in der Tschechischen Republik in Prag eröffnet und eben am 03. April 2020 in Budapest 2019 festlich beendet werden.
Im Zuge des MEPA-Kurses werden den Teilnehmern von Experten aus den MEPA-Ländern die neuesten Trends und Methoden zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität vorgestellt werden. Die internationale und regionale Zusammenarbeit stehen dabei im Vordergrund. Auch die aktuellen Deliktsformen im Internet und damit verbundene Bekämpfungsstrategien werden einen besonderen Stellenwert im Kurs einnehmen. Im Focus wird die Bearbeitung der Workshops stehen, der die Teilnehmer während der 7 Wochen fordern wird. Am Ende der Fortbildung werden die Teilnehmer ihre Ergebnisse zu den Workshop-Themen vor einem internationalen Experten-Publikum präsentieren. Die Themen der Workshops stehen in Verbindung mit internationaler polizeilicher Zusammenarbeit, die begleitet von einer Fallstudie bearbeitet werden.
MEPA-Fachseminar Bekämpfung der international organisierten Rauschgiftkriminalität
Vom 1.7.-5.7.2019 fand in Böblingen / Baden-Württemberg das MEPA-Fachseminar „Bekämpfung der international organisierten Rauschgiftkriminalität“ statt. Die Leitung oblag EKHK Joachim Fischer vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg und EKHK Jürgen Wörner von der Hochschule der Polizei, Institut für Fortbildung. Das Referententeam wurde dieses Jahr erstmals durch KHK Alexander Renz verstärkt, der in Zukunft die Leitung des Fachseminars übernehmen soll.
Der Teilnehmerkreis setzte sich aus 26 Polizei- und Zollbeamten aus den MEPA-Ländern Österreich, Ungarn, Schweiz, Slowenien, Tschechische Republik und Deutschland zusammen. Die angemeldeten Teilnehmer aus der Slowakei mussten aufgrund eines tragischen Verkehrsunfalles kurzfristig absagen.
Die Teilnehmer erwartete ein abwechslungsreiches Programm zu den Themen „neue psychoaktive Substanzen“, Ermittlungen im Darknet, Einsatz von Verdeckten Ermittlern sowie Finanzermittlungen in Rauschgiftverfahren. Die Teilnehmer brachten sich auch aktiv mit eigenen Vorträgen zu komplexen Ermittlungsverfahren in ihren Herkunftsländern ein. Abgerundet wurde das Programm durch einen Vortrag des Bundeskriminalamts zum Verbindungsbeamtenwesen sowie durch eine Präsentation eines ehemaligen Abteilungsleiters der europäischen Drogenbeobachtungsstelle EMCDDA.
Das angebotene Begleitprogramm wurde umfassend für den persönlichen Erfahrungsaustausch zwischen den Kollegen der Mitgliedsländer genutzt.
Tragischer Verlust eines langjährigen MEPA Mitgliedes
Liebe MEPA-Familienmitglieder,
wir haben die schmerzliche Pflicht Ihnen mitzuteilen, dass unser Freund und Kollege, das langjähriges Mitglied der MEPA-Familie Tomas Gal am 28.06.2019 an den Folgen eines tragischen Verkehrsunfalls gestorben ist. Tomas war an der Kriminalpolizei in der Stadt Kosice tätig, hat an mehreren MEPA – Kursen und Seminaren als Teilnehmer und Lektor teilgenommen.
Wir sind fassungslos und traurig, weil du uns zu früh verlassen hast. Du wirst bei uns in Erinnerung für immer leben.
NVS MEPA in der Slowakei im Namen aller Freunden und Kollegen, die Tomas persönlich kannten.
Sitzung des MEPA-Kuratoriums in Budenheim/Deutschland
Die Kuratoriumsmitglieder der sieben MEPA Mitgliedsländer tagten vom 11. bis 13. Juni bei der jährlichen Kuratoriumssitzung, um die operativen Maßnahmen und Aktivitäten der MEPA für das Jahr 2020 vorzubereiten. Diese Veranstaltung wurde von der Nationalen Verbindungsstelle der MEPA in Deutschland durch das Bundeskriminalamt organisiert. Das Kuratorium ist das Vorbereitungs- und Vollzugsgremium der MEPA und setzt die strategischen Vorgaben des MEPA-Vorstandes um.
Die Sitzung wurde von Herrn Heiko Braß, Vorstand der MEPA beim Bundeskriminalamt in Deutschland, eröffnet. Am ersten Tag der Konferenz wurden die Fortbildungsveranstaltungen der MEPA aus dem Jahr 2019 anhand der vorliegenden Erfahrungen und Berichte von den Kursen und Seminaren der MEPA resümiert und evaluiert.
Die Tagesordnung der beiden weiteren Sitzungstage enthielt ein intensives Arbeitsprogramm, bei dem es galt, die Aktivitäten für 2020 zu planen und die Aufträge des MEPA-Vorstandes aus dem Jahr 2018 umzusetzen. Es wurde festgelegt, welche Inhalte bei den Kursleitersitzungen für die einzelnen Kurse der MEPA zu erarbeiten sind und welche redaktionellen Maßnahmen beim Online-Portal der MEPA (www.mepa.net) zu erfolgen haben.
Im Jahr 2020 werden dreizehn Fortbildungsveranstaltungen zu verschiedenen kriminalpolizeilichen und grenzpolizeilichen Fachthemen angeboten. Der MEPA-Hauptkurs und der MEPA-Spezialkurs werden innerhalb des Aktivitäten-Kataloges 2020 angeboten. Hospitationen innerhalb der MEPA-Länder werden im Jahr 2020 ebenfalls möglich sein.